16. - 19.6.21018 / Salt Lake City
Nach einigen bangen Momenten am Flughafen Kloten (Flug nach San Franciso hat unbestimmte Verspätung) und Umbuchung unserer Flüge erreichen wir Salt Lake City fast pünktlich. Am Flughafen warten wir aber über 1.5 Stunden weil ein übelgelaunter Beamter bei Imigration die ganze Schlange einfach warten lässt.... Wir fliegen ja oft in die USA aber so eine Machtdemonstration haben wir noch nie erlebt. Wenn wir nicht so müde gewesen wäre, hätte man darüber lachen müssen.
Die nächsten Tage verbringen wir bei unseren Freunden, suchen unsere Campingausrüstung zusammen (ist im Estrich gelagert), holen den Wohnwagen ab, den wir ausleihen dürfen und bereiten uns auf 10 Tage Yellostone / Grand Teton vor. Der Wohnwagen wurde jahrelang nicht mehr richtig genutzt und wir putzen und waschen einen Tag lang. Der Verbrauch an Febreeze ist unglaublich aber leider riecht alles ziemlich schrecklich. Am Boden hat es eine Stelle, die morsch ist und wir legen ein Brett darüber, damit wir nicht einbrechen. Beat ersetzt eine Ahle durch einen Splint, damit die Gasflasche sicher hält. Wir sind halt typische Schweizer! Das Wetter ist von sonnig bis Regen und Hagel. Für Yellowstone ist ziemlich kühles Wetter angesagt.
19.6.-20.6.2018
Auf der I-15 geht es nach Idaho Falls. Die Strecke ist nicht ziemlich langweilig und wir übernachten vor den Toren des Yellowstone N.P. auf dem Buffalo Campground, Island Park Idaho.
Der Campground liegt in einem Wald, ist sehr schön, aber durch den Regen der vergangen Tage hat es unglaublich viele Mücken. Es ist auch ziemlich kühl und wir sind zum Glück gut ausgerüstet.
Am 20.6. fahren wir sehr früh los, in der Hoffnung, die ersten für die first come first serve Plätze auf den Campgrounds zu sein. Falsch gedacht! Wir stehen beinahe eine Stunde in einem Stau und
sind deshalb spät. Einen Grund für den Stau konnten wir nicht ausmachen: gerade Strecke, keine Baustelle, keine Abzweigung, nichts. Vermutlich handelte es sich um einen "Bisonjam" oder "Bearjam"
(Stau wegen Tierbeobachtungen). Wir sehen an einem Bach einen Bären, er ist aber zu weit weg, um ein Foto zu machen. Bisons sieht man überall.
Bei den Campgrounds hat es überall sehr lange Schlangen und nachdem wir fast alle Campgrounds angefahren haben, finden wir auf dem Mammoth Campground einen Platz. Offenbar ist dies der Platz, der
am längsten freie Plätze hat. Wir kriegen Besuch von einem Bison, der gemütlich neben unserem Wohnwagen grast und von einem Elk (Waipiti Hirsch), die leben quasi auf dem Campground.
Auf einer kurzen Wanderung durch die upper und lower Mineral Terracess in Mamoth Hot Springs bewundern wir die farbigen Travertin Stufen. Es ist unglaublich schön.
Wir fahren zurück zum Campground und müssen warten, weil ein Amerikaner mit einem langen Wohnmobil ziemlich ungeschickt manövriert. Als wir an ihm vorbeifahren, setzt er plötzlich zurück und rammt unseren Pickup! Er will von nichts wissen, unterschreibt aber am Schluss auf einem Stück Papier, "I backt into the truck after he stopped behind me".
Ergänzung: später gibt es ein riesiges Theater, er erklärt, dass wir ihn dazu gezwungen hätten und er Angst vor uns hatte... Zudem seien wir in ihn hineingefahren. Zum Glück war es nur ein kleiner Kratzer und eine kleine Delle. Aber das nächste Mal nur mit Polizei.
21.6.2020
Wir stehen um 3.30 auf und fahren zum Lamar Valley. Das soll der beste Ort sein, um Tiere zu beobachten. Als erstes fahren wir an einer Herde Bisonmütter mit ihren Kälbern vorbei. Dann suchen wir eine geeignete Stelle und essen im Auto ein Sandwich zum Frühstück. Langsam wird es etwas heller und wir sehen Bisons, dann kommen die Wölfe! Insgesamt sehen wir 6 Wölfe, die in gemütlichem Trott die Bisonherde umkreisen. Da alle Mütter Obacht geben und die kleinen im Innern der Herde sind, bemühen sich die Wölfe nicht gross. Sie wissen, dass da nichts zu holen ist und verschwinden wieder. Leider haben wir kein Tele und die Tiere sind etwas weit weg. Mehr als eine verschwommene Vergrösserung gibt es deshalb nicht.
Auf dem Rückweg sehen wir noch Antilopen, Coyoten und 3 Schwarzbären, aber auch alle etwas weit weg. Aufmerkasm auf die Bären werden wir jeweils durch die Staus, die sich bilden, wenn Tiere gesichtet werden.
Es geht nun weiter zum Towerfalls und danach in den Grand Canyon of Yellwstone, wo wir vom Artists Point zum Sublime Point wandern. Tolle Aussichtspunkte und eine wunderschöne Wanderung dem Canyonrand entlang belohnen uns.
Nun geht es über Norris zurück zum Campground. Unterwegs geraten wir wieder in einem Bearjam. Diesesmal ist es ein Grizzli. Es hat so viele Leute, die am Rand parken, sogar aus dem Auto steigen! Wir fahren vorbei und machen keine Bilder; gaffende Leute brauchen wir nicht auf unseren Fotos.
22.6.2020
Und wieder stehen wir früh auf! Heute wollen wir einen Zeltplatz etwas mehr im Zentrum des Yellowstones N.P. ergattern und wissen nun, dass wir sehr, sehr früh sein müssen. Also Wohnwagen anhängen und los.
Wir sind um 7.15 in Norris auf dem Campground und die 4. in der Schlange! Nach ca 1 Stunde kriegen wir tatsächlich einen Platz. Der Campground ist im Wald, terrassiert und es hat ziemlich enge Plätze. Mit etwas Manövrieren schafft Beat es dann, unseren Wohnwagen in die enge Lücke zu stellen.
Danach schauen wir auf dem Weg nach Fishing Bridge noch "Mud Volcano" an. Weiter gehts zum West Thumb Geysir Basin (am Yellostone Lake) und über Old Faithful, Fireholeriver Drive zurück auf den Campground. Es gibt so viele schöne Orte! Wir nehmen uns Zeit und besichtigen wirklich fast alle markierten Orte am Weg. Überall raucht, stinkt und tönt es; fantastisch!!!!
23.6.2018
Heute schlafen wir mal aus und frühstücken dann in Ruhe. Wieder gehts zum Old Faithfull. Wir nehmen die Fahrräder mit, die uns unser Freund Greg mitgegeben hat. Es regnet und wir warten im Infocenter darauf, dass sich die Wolken verziehen. Danach unternehmen wir eine Rundfahrt, stellen die Velos immer wieder ab und schauen die verschiedenen Geysire, Fountains, Pools und anderen thermischen Aktivitäten an. Wir sind begeistert. Diese Gegend ist unglaublich.
Die Bikes wieder in den Truck und weiter zum Biscuitbasin, auch hier ist es schön.
In diesem Nationalpark begegnet man ständig Bisons. Diese Tiere sind gewaltig und überall wird gewarnt, dass man unbedingt Abstand halten muss. Trotzdem gibt es immer wieder Unfälle, weil sich die Touristen nicht daran halten. Bei unserem letzten Besuch haben wir ein Busladung Asiaten gesehen, die im Gänsemarsch eine Wiese hoch zu einer Herde von Bisonmüttern mit ihren Kälbern gelaufen sind. Am Abend haben wurde im Radio von einem tödlichen Vorfall berichtet....
Uns fällt auf, dass fast alle Bäume bis ungefähr Schulterhöhe nur wenig oder gar keine Borke haben und fragen uns, was wohl der Grund ist: Nun es sind Bisons-SPA-Treatment-Kratzbäume.
24.6.2018
Heute morgen sind Schweizer an unserem Wohnwagen vorbei gelaufen. Sie sind mit ihrem Wohnmobil für ein ganzes Jahr in den USA und wohnen direkt auf der gegenüberliegenden Camping-Parzelle. Wir haben uns für den Abend verabredet.
Beat und ich schauen uns das Norris Geysir Basin auch. Auch hier ist es einfach nur schön. Dieser Park fasziniert uns. Wir waren schon an so vielen schönen Orten in den USA aber Yellowstone hat irgendetwas ganz Spezielles. Am Nachmittag fahren wir aus dem Park nach West Yellowstone zum Einkaufen.
Am Abend treffen wir uns mit den beiden Schweizern und bräteln zusammen.
25.6.2018
Heute ist unser letzte Tag im Yellowstone N.P. Wir werden morgen weiter fahren. Wir sind aber froh, dass wir uns so viel Zeit genommen haben. Wir schauen noch verschiedene geothermische Plätze zwischen Norris und Old Faithfull an, die wir bisher ausgelassen haben. Abends dann nochmal Lagerfeuer und gemeinsames Essen mit den beiden aus Zug.
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